Der Grundstein für das Union Kühlhaus wurde 1926 gelegt für das Unternehmen Weddel & Co., einer Tochtergesellschaft der englischen Firma Cold Storage Company Ltd. Betreiber des Kühlhauses war die Union Kühlhaus GmbH, von der das Gebäude seinen ursprünglichen Namen hatte. Das 12 Stockwerke und 38 m hohe Gebäude umfasste eine Fläche von 7.000 qm und war damals eines der größten Kühlhäuser Europas. Durch die moderne Kühltechnik konnten schnell verderbliche Waren aus Übersee bei einer durchschnittlichen Temperatur von minus 10 Grad länger gelagert werden. Primär wurde importiertes Gefrierfleisch in dem Kühlhaus gelagert, welches durch enorme Zuwächse für eine hohe Auslastung in den zwanziger Jahren sorgte. Drei Viertel des Importes von Gefrierfleisch wurde über den Altonaer Hafen abgewickelt. Aber auch andere Lebensmittel wie Fisch, Butter und Eier wurden hier zwischengelagert und weitergehandelt.
Schon kurz nach Fertigstellung des Gebäudes wurde es als Industriedenkmal betitelt. Es hatte eine Klinkerfassade und verfügte über eine expressionistische „Krone“. Dies machten sich die Nationalsozialisten zunutze, um die deutsche Schöpferkraft und Baukunst hochzustilisieren.
Das Kühlhaus wurde noch bis 1970 genutzt, stand danach aber jahrelang leer. Es sollte als Baudenkmal erhalten bleiben, konnte jedoch aufgrund substanzieller Schäden nicht mehr erhalten werden. Die Stadt überließ das Gebäude der Augustinum-Gruppe. 1991 wurde das ehemalige Kühlhaus abgerissen und die Seniorenresidenz Augustinum von 1992-1994 neu gebaut. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass das Gebäude den Maßen und dem Erscheinungsbild des Kühlhauses möglichst in ähnlicher Form entspricht. Deswegen finden sich auch keine Balkone am Gebäude.
In 147 Seniorenwohnungen haben die rd. 170 Bewohner meist einen schönen Blick auf die Elbe und können aus zahlreichen Diensten auswählen. Ihnen stehen vielerlei Serviceeinrichtungen zur Verfügung. Besonders schön ist das Restaurant im 13. Stockwerk, welches sich direkt unter der Glaskuppel befindet und über einen gläsernen Aufzug erreichen lässt. Zudem finden sich ein Theatersaal, eine Kunstausstellungsfläche und eine kleine Kapelle im Augustinum.
© Foto: Emil Puls – SHMH-Altonaer Museum – Inventar-Nr.: 2-1189a
© Foto: Emil Puls – SHMH-Altonaer Museum – Inventar-Nr.: 2-5754a
© Foto: Emil Puls – SHMH-Altonaer Museum – Inventar-Nr.: 2-5759a
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© Fotos von Andrea Lang – fotografiehamburg.de
Die „elbmeile Hamburg” hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem vielseitigen Standort unterschiedlichster Branchen mit einmaligem Mix aus moderner Architektur und denkmalgeschützten Gebäuden entwickelt. Hier verbindet sich internationales Gewerbe mit traditionellen Hamburger Einrichtungen zu einer einzigartigen Erlebniswelt.